2001 CD „I feel so fine (vergriffen)

Besetzung: Walter Geyer, Milan Samko, Roland Beeg

You can’t make love alone (Eddie Cleanhead Vinson) – „Buchcafe“ Bad Hersfeld 2000

Livemitschnitte im „Buchcafe“ Bad Hersfeld und im „Schorchl“ Eisenach 2000

1. I feel so fine (Washboard Willie / Milan Šamko) 2. Key to the highway (Big Bill Broonzy) 3. Juice head baby (Eddie Cleanhead Vinson) 4. Bad, bad whiskey (Thomas Davis) 5. You can’t make love alone (Eddie Cleanhead Vinson) 6. Dust my broom (Elmore James) 7. Hard hearted woman (Walter Shaky Horton) 8. Sloppy drunk (Walter Brown) 9. Sail away (Sonny Terry / Browny Mc. Ghee) 10. Honky Tonk Train… ( Meade Lux Lewis / Walter Geyer) 11. Boom, boom…( John Lee Hooker) Ausgabe 04/2001

JAZZ PODIUM

Heft 7/8 2002

Pass Over Blues

I Feel So Fine

Die sterile Atmosphäre eines Aufnahmestudios ist ihre Sache nicht. Sie brauchen den unmittelbaren Kontakt zum Publikum in Kellern, Clubs oder Kneipen. Die drei Musikanten von „Pass Over Blues“ sind im Raum Berlin zu Hause. Dass man sie für Amerikaner hält, wenn man sie zum ersten Mal hört, ist der Gelöstheit ihres Spiels und der Intensität, mit der sie sich amerikanischen Vorbildern annähern, zu verdanken.

Milan Šamko, der Pianist, hat sich seit seiner Jugend in vielen Spielarten des Jazz versucht – vom Solisten an der Hammond-Orgel bis zur Rundfunk-Big Band -, ist aber immer wieder zu seiner großen Liebe, dem Blues, zurückgekehrt.

In dem jüngeren Roland Beeg, der seine Laufbahn als Rockgitarrist in den 70er Jahren begann, hat Šamko einen Partner gefunden, der mit allen Blues-Wassern gewaschen scheint.

Und dann ist da noch der Dritte im Bunde, der Mundharmonikaspieler und Vokalist Walter Geyer, der aus dem Thüringischen stammt und den Blues, instrumental und vokal, so authentisch interpretiert, als hätte er ihn mit der Muttermilch aufgesogen.

Natürlich haben die drei Vorbilder, Blues-Idole, die sie nicht verleugnen (Muddy Waters, Eddie „Cleanhead“ Vinson, Big Bill Broonzy u.a.), aber sie spielen die Stücke („Bad, bad whiskey“, „Juice head baby“, „You can’t make love alone“ und 8 andere) mit soviel Feeling, so urig und ungekünstelt, und mit spontanen Ideen, denen Routine fremd zu sein scheint.

Es ist die dritte CD des Trios (nach „Better Day“, 1997 und „She’s real“ 1998). Die Aufnahmen entstanden im Jahre 2000 in Eigeninitiative bei „Schorschl“ in Eisenach und im „Buch-Cafe“ Bad Hersfeld und wurden vom Trio selbst publiziert.

Herbert Flügge